Direkt zum Inhalt springen
Foto: RTG/Dennis Stratmann
Foto: RTG/Dennis Stratmann

Pressemitteilung -

RuhrtalRadweg-Charta 2026: Lead-Partner ziehen Zwischenbilanz

Im Jahr 2022 unterzeichneten alle Anrainerkommunen und -kreise entlang des RuhrtalRadwegs gemeinsam die „RuhrtalRadweg-Charta 2026“. Diese Charta formuliert klare Ziele und Maßnahmen, die den RuhrtalRadweg hinsichtlich der drei Leitziele Qualität, Zielgruppenorientierung und Nachhaltigkeit bis zum 20. Jubiläum im Jahr 2026 weiterentwickeln sollen. Zu Beginn der anstehenden Radsaison ziehen die Projektpartner eine Zwischenbilanz.

Ziel „Qualitätsverbesserung”

Der RuhrtalRadweg bietet bereits ein hohes Qualitätsniveau und war in den Jahren 2009–2024 als ADFC-Qualitätsradroute mit vier Sternen ausgezeichnet. Das Ziel der Charta ist es, dieses Niveau bis zum 20-jährigen Jubiläum im Jahr 2026 weiter zu steigern und nachhaltig zu sichern. Hierzu arbeiten die RuhrtalRadweg-Verantwortlichen seit der Unterzeichnung der Charta intensiv mit allen Anrainerkommunen und -kreisen zusammen. In den vergangenen Jahren und Monaten wurden in mehreren Workshops und in interkommunaler Abstimmung ein umfassender Maßnahmenkatalog erarbeitet, der bauliche und infrastrukturelle Verbesserungen entlang des gesamten Radfernwegs definiert.

Dieser Katalog entwickelt sich dynamisch weiter und umfasst inzwischen über 100 bauliche und sonstige Maßnahmen, die entlang der 240 Kilometer langen Strecke zur Qualitätsverbesserung des RuhrtalRadwegs beitragen. Zahlreiche Maßnahmen wurden bereits umgesetzt, andere sind in Planung, Vorbereitung oder Umsetzung. Nicht alle im Katalog definierten Maßnahmen werden bis zur Jubiläums-Radsaison im Jahr 2026 umgesetzt. Die RuhrtalRadweg-Charta konnte aber viele dieser Maßnahmen anstoßen und soll auch über 2026 hinaus Wirkung entfalten. Beispielhafte Maßnahmen mit dem Ziel „Qualitätsverbesserung“ des RuhrtalRadwegs sind:

  • Winterberg / Olsberg: Asphaltierung der Strecke von Winterberg über Niedersfeld bis Haus Wildenstein
  • Iserlohn / Schwerte: Streckenverlegung vom Lettehof an die Ruhr sowie Neubau einer Brücke für Rad- und Fußverkehr an der Engstelle am Wellenbad
  • Witten: Komplettausbau der Nachtigallstraße.
  • Hattingen: Bauliche Trennung von Rad- und Fußverkehr in den Abschnitten Henrichshütte und Winzer Ruhrbogen.
  • Duisburg: Sukzessive Asphaltierung der Gesamtstrecke und Reaktivierung der Originalstrecke am Rheinorange.

Zusätzlich wurde und wird vielerorts die begleitende Infrastruktur ausgebaut, wie z. B. öffentlich zugängliche Toiletten, Trinkbrunnen, Radservicestationen und Rastplätze. Viele der Maßnahmen standen schon lange auf der „Wunschliste” der für das Qualitätsmanagement des RuhrtalRadwegs zuständigen Mitarbeiter beim Regionalverband Ruhr und des Hochsauerlandkreises. Einige dieser Punkte wurden auch von den ADFC-Qualitätsprüfern wiederholt bemängelt. Dennoch gibt es noch immer einige Herausforderungen, wie etwa die Sicherung der Querungsmöglichkeiten der B 480 an drei Stellen im Sauerland oder die Beseitigung der Schiebestrecke auf der Amprion-Brücke in Hagen/Herdecke.

Auch kleinere Maßnahmen tragen zur Qualitätssteigerung bei. So werden beispielsweise im Zuge des „Pollererlasses” des Landes NRW seit Januar 2024 auf Radverkehrsanlagen vorhandene Sperrpfosten und vergleichbare Einrichtungen überprüft und, wo notwendig, entfernt.

Schließlich dürfen auch die regelmäßigen Aufgaben zur Radwegepflege nicht vernachlässigt werden. Die Vielzahl der Aufgaben und der herrschende Personalmangel stellen dabei eine große Herausforderung für die Kommunen dar, insbesondere während der Fahrradsaison.

Ziel „Neue Zielgruppen”

Bezüglich der Ansprache neuer Zielgruppen konnte das Projektbüro des RuhrtalRadwegs, welches bei der Ruhr Tourismus GmbH angesiedelt ist, Bundesfördermittel aus dem Nationalen Radverkehrsplan einwerben. In einer dreijährigen Projektlaufzeit (Sommer 2024 bis Sommer 2027) werden in einem für die Bundesebene pilothaften Prozess vorteilhafte Rahmenbedingungen und passende touristische Produktbausteine geschaffen sowie geeignete Kommunikationskanäle definiert und bespielt, um insbesondere
(a) Familien,
(b) Menschen mit Einwanderungsgeschichte und
(c) junge, trendsetzende Radurlauber aus dem expeditiven Milieu (nach SINUS) an den RuhrtalRadweg zu locken.

Ziel „Nachhaltigkeit im Radtourismus”

Entgegen der Annahme, dass ein Radurlaub grundsätzlich eine nachhaltige Urlaubsform ist, sind die Projektpartner entlang des RuhrtalRadwegs der Überzeugung, dass es große Potenziale gibt, um eine Reise über den RuhrtalRadweg nachhaltiger zu gestalten. Daher wurden verschiedene Maßnahmen angestoßen, um die Nachhaltigkeit im Radtourismus und insbesondere entlang des RuhrtalRadwegs zu fördern. So wurde der Zugang zu kostenlosem Trinkwasser entlang der Strecke sichergestellt und der RuhrtalRadweg mit inzwischen über 100 Refill-Stationen zum ersten „leitungswasserfreundlichen Radfernweg” in Deutschland ernannt. Darüber hinaus plant die Projektgemeinschaft des RuhrtalRadwegs eine Mitwirkung in den Projekten „Schlaraffenband” (Ernährungsprojekt im Rahmen der IGA 2027) und „Heute für morgen pflanzen” (Aufforstungsprojekt der Stadt Winterberg). Zudem wird der RuhrtalRadweg im Rahmen der „Nachhaltigkeitswerkstatt.NRW” des Tourismus NRW e. V. einer umfassenden Prüfung unterzogen, um zukünftige Potenziale und Herausforderungen im Bereich Nachhaltigkeit zu identifizieren.

Ausblick

Die Zwischenbilanz der RuhrtalRadweg-Charta 2026 zeigt, dass mit Blick auf die seinerzeit definierten Ziele in den vergangenen Jahren schon vieles erreicht wurde. Die Projektgemeinschaft ist zuversichtlich, die gesteckten Ziele bis 2026 vollständig umzusetzen und den RuhrtalRadweg als eine der Top-Radrouten in Deutschland weiter zu stärken und dauerhaft zu etablieren.

Stimmen zur Zwischenbilanz:

Garrelt Duin (Regionaldirektor Regionalverband Ruhr):
„Der Regionalverband Ruhr (RVR) hat es sich zur Aufgabe gemacht, das Ruhrgebiet zukunftsorientiert zu gestalten und zu entwickeln. Wie das beim Radtourismus gelingen kann, zeigen viele große und kleine Erfolgsgeschichten entlang des RuhrtalRadwegs. Er verbindet die Region, genauso wie die Internationale Gartenausstellung (IGA) 2027 mit ihren drei großen Zukunftsgärten von Ost nach West. Beide Projekte zahlen auf die touristische Attraktivität des Ruhrgebiets ein, fördern die Lebensqualität und stärken den nachhaltigen Radverkehr.“

Axel Biermann (Vorsitzender der Geschäftsführung, Ruhr Tourismus GmbH):
„Die Vielzahl an Maßnahmen, die entlang des RuhrtalRadwegs umgesetzt wurden, ist beeindruckend. Sie verdeutlicht den hohen Stellenwert, den dieser Radweg für die Anrainerkommunen hat. Der RuhrtalRadweg ist ein Paradebeispiel dafür, wie gezielte Investitionen in die touristische Infrastruktur einen Mehrwert für die gesamte Region schaffen.”

Dr. Jürgen Fischbach (Geschäftsführer Sauerland-Tourismus e. V.):
„Die überregionale Zusammenarbeit entlang des RuhrtalRadwegs ist ein Vorzeigeprojekt. Der intensive Austausch der Verantwortlichen im Kooperationsnetzwerk zeigt deutlich, dass wir gemeinsam viel bewegen können. Solche Kooperationen sind essenziell, um den Tourismus und die Radverkehrsinfrastruktur nachhaltig weiterzuentwickeln.”

Dr. Karl Schneider (Landrat des Hochsauerlandkreises):
„Der Hochsauerlandkreis setzt seit Jahren auf eine starke und nachhaltige Entwicklung im Bereich des Radverkehrs. Mit der Einrichtung eines Radverkehrsbeauftragten im Jahr 2022 und der Umsetzung des Nahmobilitätskonzepts seit Juni 2023 tragen wir maßgeblich dazu bei, den Radverkehr in unserer Region zu fördern und den RuhrtalRadweg als attraktives Reiseziel weiter zu stärken.”

Hinweis an die Redaktionen: Dieser Nachricht beigefügt finden Sie eine Liste der Maßnahmen in den einzelnen Städten und Kommunen sowie den aktuellen Sachstand der Umsetzung.

Themen

Kategorien


Ruhr Tourismus GmbH (RTG):

Der Auftrag der RTG ist es, ein eigenständiges touristisches Regionalprofil zu entwickeln sowie die Bündelung von Produktentwicklung, Marketing und Vertrieb zur Profilierung der Metropole Ruhr als neues und modernes Reiseziel voranzutreiben. Als Informations- und Koordinierungsstelle für die Metropole Ruhr ist die RTG zentraler Ansprechpartner – auch bei der Vernetzung der touristischen Partner in der Region.

Die Federführung folgender Projekte und Veranstaltungen liegt bei der RTG:

Kontakt

  • Hattingen_Ruhrtal©Dennis Stratmann_RuhrtalRadweg.jpg
    Hattingen_Ruhrtal©Dennis Stratmann_RuhrtalRadweg.jpg
    Lizenz:
    Nutzung in Medien
    Dateiformat:
    .jpg
    Dateigröße:
    5760 x 3840, 16,3 MB
    Download
  • RTRW_Charta_Säule_Qualität_Maßnahmen_Stand_04_2025.pdf
    RTRW_Charta_Säule_Qualität_Maßnahmen_Stand_04_2025.pdf
    Lizenz:
    Nutzung in Medien
    Dateiformat:
    .pdf
    Download